Frei wie ein Adler
Ein mulmiges Gefühl hatten wir schon, als wir beim Spitzbühl eintrafen. Da hinunter sollte es gehen – hinunter nach St. Valentin. Und das nicht auf unseren eigenen Beinen oder mit dem Rad, nein, dieses Mal wollten wir zu Tal gleiten – mit einem Paraglidingschirm und einem erfahrenen Piloten. Unser Leben wollten wir schließlich in guten Händen wissen. Einerseits reizte uns der Gedanke, frei wie ein Vogel durch die Luft zu schweben und unsere Gegend von oben zu sehen, andererseits fragten wir uns auch, ob wir gut landen würden. Dabei gestaltete sich der Start schwieriger als die Landung. Beim Start mussten wir so schnell wie möglich laufen: Danach aber war unsere "Arbeit" getan und wir konnten Flug und Ausblick genießen. Bei der Landung waren wir uns alle einig: Das war sicher nicht unser letzter Tandemflug.
Wie wir zum ersten Mal den Schlerni sahen
Eine Wanderung auf den Schlern ist für uns Einheimische im Sommer einfach Pflicht. Und obwohl wir der Meinung waren, dass wir die Seiser Alm und die umliegenden Dolomitengipfel bestens kennen, machten wir im letzten Sommer eine neue Entdeckung: das Gesicht unterhalb der Euringerspitze. Zu verdanken hatte wir diese "Entdeckung" unserer Wanderbegleitung, die das erste Mal auf dem Schlern und auf der Seiser Alm war. Beim Abstieg meinte sie, dass sie sich irgendwie beobachtet fühle vom Gesicht im Berg. "Welches Gesicht?", fragten wir uns. Aber da war es wirklich: ein Gesicht mit Augen, Nase und Mund. Unter uns nennen wir den Mann im Euringer jetzt den Schlerni. Im Winter verhüllt der Schnee das Antlitz des Schlerni, aber im Sommer könnt ihr beim Wandern, Laufen oder Biken auf der Seiser Alm deutlich seine Augen, seine Nase und seinen Mund sehen. Und wer weiß, welche sagenhafte Gestalt sich hier in Stein verwandelt hat?
Die Ersten auf der Piste
Der erste Skitag auf der Seiser Alm fiel in diesem Winter auf einen Donnerstag. Und gerade am Vormittag war der Himmel über der Seiser Alm tiefblau. Vielleicht lag es daran, dass es für die meisten ein gewöhnlicher Arbeitstag war, dass die Pisten auf der Alm fast menschenleer waren. Wir waren die Ersten, die in diesem Winter über die Goldknopfpiste wedelten und unsere Spuren auf den Pisten hinterließen.
Seis on Ice
Eislaufen erinnert mich immer an meine Kindheit, als es an einem Wintertag nichts Schöneres gab, als meine Schlittschuhe anzuziehen und übers Eis zu gleiten. Und auch heute noch fühle ich mich ein bisschen wie ein Kind, wenn ich auf Schlittschuhen stehe. Besonders schön finde ich es, unter freiem Himmel Schlittschuh zu laufen. Im letzten Winter drehte ich auf dem Eislaufplatz in Seis meine Runden und wenn der Völser Weiher zufriert, dann werde ich mich in die Kinderschar einreihen, die ihre Schlittschuhe schultert und zum Völser Weiher hinaufzieht.
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